Nazis – nein danke

Früher, nä, früher, da war rechts immer meine Lieblings-Seite. Ich habe ein wenig Probleme mit Richtungsangaben und rechts konnte ich mir immer besser merken und schneller darauf reagieren. Weil ich mit rechts schreibe. Und trinke. Und masturbiere. Ich mache alles mit rechts. Ich habe sogar das Herz am rechten Fleck, obwohl es eigentlich links schlägt. Heute noch mehr als damals. Und auf Englisch heißt rechts „right“. Was nicht nur ebenjenes „rechts“ bedeutet sondern auch „richtig“. Oder „Recht“. „Human right“= „Menschenrecht“. Aber auf Deutsch, ist rechts überhaupt nicht mehr richtig. Auf Deutsch ist rechts scheiße.

Rechter Rattendreck

Ich werde jetzt nicht noch eine dieser Kolumnen oder einen dieser Blog-Einträge verfassen, in denen ich mich – so wie alle anderen anständigen Menschen auf diesem Planeten – über die derzeitige Situation auf der Welt, auf meinem Kontinent, in meinem Land, in meiner Stadt aufrege. Denn das, meine Liebe Leserschaft, setze ich voraus. Dass sich jeder, der ein Herz hat, der einen gesunden Menschenverstand besitzt, dass also jeder, der menschlich ist, sich über die derzeitigen Entwicklungen aufregt. Nicht nur aufregt, sondern besorgt ist. Ich werde nicht einmal mehr die Pegidas und AfDler als strunzendumme und erbärmliche Würmer bezeichnen, denn das versteht sich ja von selbst. Dass die Anhänger solchen Gedankenguts minderbemittelte Hohlbirnen sind. Wobei natürlich „Gedanken“gut der falsche Begriff ist. Gedanken würden ja Denken voraussetzen…aber ich schweife ab. Wo war ich? Ach ja: Keine generalisierte Beschimpfungen über rechte Ratten. Ich zähle auch nicht die ganzen nationalen oder internationalen Rassisten wie Bachmann, Festerling, Gauland, von Storch, Petry oder Trump auf, gegen die im Moment – wie es scheint – kein helfendes Kraut gewachsen ist und deren Emporkommen und offenkundiges Etablieren mir mehr Angst macht als das Auftauchen der Weißen Wanderer. Ich werde auch nicht mehr – wie schon von so vielen vor mir treffend festgestellt – wiederholen, dass die ISIS zwar tatsächlich allesamt gestörte, kranke Extremisten, sie aber BITTE NICHT mit der Gemeinschaft der Muslimen gleichzusetzen sind. Ich bin ja auch Christin und nicht automatisch Mitglied im Ku-Klux-Klan. In meiner Familie geht es oft zu wie im Denver-Clan. Das ist aber auch schon alles.

So macht das die Krone

Ich werde ebenfalls nicht kommentieren, was für ein absurd-ambivalenter Bullshit es ist, sich als Deutscher erst über die vielen Toten in Amerika (durch freie Waffen-Gesetze), in Syrien (Krieg) oder der Ukraine („Krimkriese“) zu echauffieren und dann zu feiern, dass man weltweit der drittstärkste Waffenexporteur ist. Nein, ich werde ganz konkret Darstellen, wie ich in meinem Leben mit dererlei Entwicklungen umgehe.

  1. Ich stehe dazu: Ich möchte Jerome Boateng auch nicht als Nachbarn haben. Nicht weil er schwarz ist. Sondern, weil ich den Typen nicht leiden kann. Ich finde ihn unsympathisch. Wie die meisten Spieler des FC Bayern München. Punkt.
  2. Wenn jemand eine Frau angrapscht oder vergewaltigt (oder sich an Kindern vergeht, Leuten harte Drogen verkauft, Männer verprügelt, eine Oma beklaut oder, oder, oder), dann ist der Typ – oder die Typin – für mich ein ekelhaftes, krankes, kriminelles Arschloch. Egal, ob er (oder sie) Syrer, Senegalese, Niederländer oder Deutscher ist. Punkt.
  3. Wer rechtspopulistische Kommentare in meine Facebook-Timeline spammt, fliegt aus meiner „Freundesliste“. Punkt.
  4. Macht meine (mittlerweile ehemalige) Friseurin meiner Meinung nach zu oft fremdenfeindliche Bemerkungen, wechsele ich den Friseur. Punkt.
  5. Haut mir jemand jeden Tag aufs Neue mit kleinen, spitzen Bemerkungen seine Ausländerfeindlichkeit um die Ohren, dann sage ich ihm deutlich meine Meinung zu dem Thema und distanziere mich von dieser Person – jeden Tag aufs Neue. Auch, wenn es sich dabei um meinen (mittlerweile ehemaligen) Chef handelt. Punkt.
  6. Ich erziehe meine Tochter zu einem offenen, friedlichen, toleranten, liebevollen, eigenständig denkenden und immer auf sein Herz hörenden Menschen. Und dass, obwohl sie einen angeborenen Herzfehler hat. Aber der ist bei ihr „gottseidank nur“ physisch. Und nicht emotional, wie bei so vielen anderen Menschen auf dieser Welt. Punkt.

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