Sie sind böse, hinterlistig und verschlagen, schmieden finstere Pläne, zerstören ander‘ Leuts Leben (oder gar ihren ganzen Planeten), sind mal abscheulich hässlich und entstellt oder kommen als wunderschöne, smarte Wesen daher. Eines aber haben sie immer gemeinsam: Sie sind fies und gemein und nur auf ihren eigenen Vorteil aus. Die Rede ist natürlich von…: Superschurken. Hach. HACH! ❤
Ja, ich stehe auf Bösewichte. Erst kürzlich hat Holtzy mir eine Tasche geschenkt, auf der Ursula, der böse Tinten- (und durchaus, ja, auch „Titten“-)Fisch sowie seelenloser Gegenpart aus und von Arielle, abgebildet ist. Darauf steht: „Chillin like a villain“. Abhängen wie ein Schurke. Ja Mann. Genau so.
Stereotypes Blondchen gegen aufregende Black-Beauty
Ursula war mit eine der ersten BösewichtInnen, die ich zutiefst verehrte, aber sie war nicht die erste. Die erste, die eine, die mein Herz für Antagonisten weit öffnete, war Catra, die unerschrockene Kämpferin und Truppenkapitänin der Wilden Horde, die den Planeten Etheria in einer unerbitterlichen Diktatur – angeführt von Hordak – besetzt hält. Und ständig gegen die völlig überbewertete, von allen verehrte, perfekte, wunderschöne und unschuldige, unantastbare, stets siegende Kriegerinnen-Barbie She-Ra (diese Wort-Tirade gibt allein die Meinung der Autorin wieder) kämpfen musste. Laaaaangweilig! Catra war böse und hinterhältig. Sie war unberechenbar und hatte wunderschönes, blauschwarzes Haar – und konnte sich dank ihrer magischen Maske in einen lilafarbenen Panther verwandeln. Huiiii. DAS war doch mal was! Das wollte ich auch! (Okay, ich gebe zu, als Kind fand ich auch besonders schön, dass sie einen rosafarbenen Löwen namens Clawdeen hatte. Das gab der sonst so starken Amazone so einen Hauch von weichem Mädchen, versteht ihr, was ich meine?!) Ich stelle gerade fest, dass aus dem She-Ra-Universum – zu dem auch Adoras/She-Ras treuer Begleiter Bow gehört – offenkundig auch meine Vorliebe für Bogenschützen herrührt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nächster Halt: Todesstern
Zudem ist es ja nun kein Geheimnis, dass ich mich für die Tochter von Darth Vader halte. Also, natürlich nicht wirklich, ich möchte mit dieser Aussage nur meine Zuneigung zu dem Vater (*badumtsss*) aller Superschurken deutlich machen. Ich liebe den Joker und Harley Quinn, meine Verehrung gilt der gleichermaßen eleganten wie exentrischen Maleficent, ich wollte immer Rizzo sein, nie Sandy, ich fand Ramsay Bolton überragend und für Bellatrix Lestrange gilt: I love to hate her. Außerdem werde ich selbstverständlich für immer und always ein bisschen verliebt sein in Severus Snape. Die Liste ist lang und könnte an dieser Stelle endlos weiter fortgeführt werden. Das würde euch vermutlich zu Tode langweilen und darum komme ich auch gleich zum Punkt:
Im Gegensatz zu den Protagonisten haben die Gegenspieler zumeist einen viel komplexeren und tiefgründigeren Charakter. Sie sind unperfekt, verstoßen, ungeliebt und in 80% der Fälle so böse geworden, weil sie Verlustängste haben. Angst, einen geliebten Menschen oder die Kontrolle zu verlieren. Um das zu verhindern, greifen sie zu drastischen Mitteln. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich das Gut heiße. Aber 1. es sind nur fiktive Charaktere und 2. lassen sie diese Schicksalsschläge „menschlicher“ wirken. Das oft perfekte Leben des makellosen Protagonisten, das reibungslos und unschuldig verläuft, kennt niemand von uns. Niemand kann sich damit identifizieren. Aber die Hochs und Tiefs, die harten Zeiten, die selbst erlittenen und anderen beigebrachten Verletzungen, die hat jeder schon einmal erlebt. Darum, und hier kann ich jetzt nur für mich sprechen, fühle ich mich mit den Bösewichten immer ein Stück weit verbunden. Außerdem spiegeln diese Superschurken auch die dunkle Seite in einem Menschen wieder. Die, die wir in unserem Inneren zurückhalten, die aber in jedem Individuum vorhanden ist. Manchmal möchte ich auch gern per „Force choke“ einfach mein Gegenüber via unsichtbarer Hand am Hals würgen, wenn es mir auf die Nerven geht. Oder ihn oder sie unter irrem Gekicher mit der Zauberstab-/Zauberspruch- Kombination in eine Paralellwelt schubsen. Mache ich aber nicht. Und zwar nicht nur, weil ich es nicht kann. Sondern auch, weil die helle Seite in mir immer die Überhand hat. Und damit das so bleibt, erfreue ich mich an den Dingen, die meine Lieblings-Villains halt so tun.
Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss auf YouTube alte She-Ra-Videos anschauen. In der Zwischenzeit könnt ihr mir ja mal schreiben, wer euer Lieblings-Superschurke ist!
Hi,
toller Post! Ich habe jetzt ein bisschen überlegt, aber einen Lieblingsschurken habe ich nicht. Aber ich teile zu 110% deine Einschätzung, dass die Schurken in all diesen Fantasy-Universen die deutlich interessanteren Charaktere sind. Denn wenn man mal voraussetzt, dass niemand böse geboren wird, dann ist der Werdegang eines Schurken extrem spannend. Welche Ereignisse führen dazu, dass jemand böse ist? Die Frage kann man ganz groß stellen so im Hinblick auf Diktaturen und Weltherrschaft und so. Oder ganz klein: warum können manche Menschen andere nicht in Frieden leben lassen? Wenn man das aufschreibt wird das vielleicht so eine Art Anti-Entwicklungsroman. Leider wird die Frage aber in der Literatur und in Filmen selten gestellt. Schade eigentlich, denn auf diese Weise muss ich wohl noch ein bisschen auf eine zufriedenstellende Antwort warten.
Viele Grüße,
Tim (von „Ich konnte den Hund noch nie leiden“)
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Das klingt nach einer super Idee für einen Roman. Na los. Hopp Hopp. 😉
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So also, ja nee…
Ich mag ja auch die Bösewichter ganz gerne aber sooo einwandfrei ist das Leben der Helden jetzte nicht…
Batman hat n Trauma, Superman hat ausser Kandor nichts mehr von Krypton, Batgirl hat einen psychopathischen Bruder und saß dank Joker im Rollstuhl, Spidermans Eltern sind tot und durch seine Untätigkeit ist sein Onkel gestorben. Die gesamte x-men Brigade hat ein dickes Päckchen zu tragen ..
Ich weiß nicht wie sehr du auf Comicbücher abfährst, ich empfehle dir einfach mal wild ein paar Sachen mit mehr „Tiefgang“..
„Old man Logan“ ist einer liebsten Comics und es geht um eine Paralell Welt in der diw Bösen übernommen haben ..
„All Star Superman“ ist erzählerisch der absolute Wahnsinn und das sage ich obwohl ich Supi nicht sonderlich mag (ich bin mehr die Batman, Punisher, The Boys Fraktion)
Apropo, ich glaube du würdest „the Boys“ von garth ennis sehr feiern.
„Nemesis“ von Mark Millar (Kick ass). Darin geht es um einen Milliardär, der im Cape und Maske das genaue Gegenteil von Batman ist 😉
Und zu guter letzt lege ich dir „Cry for Justice“ ans Herz.
Der Joker ist übrigens meine Lieblingsschurkenfigur und damit noch vor Vader.. Obwohl ich Darth Revan fast noch auf eine Stufe mit Joker stellen würde.
Lieben Gruß, ich habe fertig mit klugscheißen 😁😁
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Chapeau und: Challenge accepted!! Mega, dein Kommentar. Vielen Dank dafür. Ich werde mir deine Empfehlungen gern zu Herzen nehmen und zu Gemüte führen. Voll gut. Zu Supi habe ich übrigens die gleiche Einstellung. Ich persönlich finde ihn überbewertet. Selbes empfinde ich auch bei Spiderman. So ist es nun mal. 😂
Und: NATÜRLICH weiß ich, dass die Protagonisten selbst höchst verkorkste Charaktere sind. Aber wenn ich das eingeräumt hätte, wäre meine Absicht über die Antagonisten nicht so deutlich geworden. Glaube ich.
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Ich weiß nicht ob das tatsächlich ein antagonist ist, aber mein erster Lieblingsschurke war „Ka“ die Schlange aus Djungelbuch. Ich wollte auch hypnotisieren und beeinflussen können!
Zählt das?
Muaahhahahaa
Katja
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Ja aber sicher zählt das. Mega!!! „Verrrrtrrrrauuuueee miiiiiiiiirrrr……“
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Lieblingsschurken, oh ja! Meiner ist Lucius Malfoy. Und natürlich Bellatrix. In „Der Teufel trägt Prada“ vergöttere ich Emily Blunt als Gegenpart zu dieser langweiligen Andy/Anne Hathaway – vom Oberteufel Meryl Streep möchte ich gar nicht erst reden. Und was wären die „Snow White“-Filme ohne Charlize Theron… okay… die Filme sind nicht toll, aber Charlize ist genial und gemeinsam mit ihrer bösen Schwester Emily Blunt spielt sie im 2. Teil diesen Huntsman mal eben an die Wand. Die dunkle Seite kann ganz schön spannend sein. 😉
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